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Die Idee:

Dieses trinationale Theaterprojekt ist eine interkulturelle, theatralische Recherche nach den Wurzeln einer gesamteuropäischen Kultur.

„FREIHEIT! GLEICHHEIT! BRÜDERLICHKEIT“ - Indem wir an die Losungsworte der französischen Revolution erinnern, der Wiege des europäischen Freiheitsgedankens, gehen wir der Frage nach, aus welchen kulturellen Fundamenten ein europäisches Selbstverständnis bestehen kann, das geeignet wäre, gerade in Zeiten von Wirtschaftskrisen, die Idee der europäischen Union nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln.

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Das Drama: Dantons Tod

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Dantons Tod, geschrieben 1835, ist das erste Theaterstück Georg Büchners, der Schauplatz ist die französische Revolution.

Am Beispiel der Jakobinerdiktatur der Jahre 1793/94 demonstriert Georg Büchner das Umschlagen ursprünglich freiheitlicher Ideale in zynische Mittel einer Willkürherrschaft und hinterfragt angesichts einer sich verselbstständigenden zerstörerischen Geschichtsdynamik die Handlungsmöglichkeiten des Subjekts (Geschichtsfatalismus).

Während der Arbeit an diesem Werk befürchtet er immer wieder seine Verhaftung. Nur stark gekürzt und von sexuellen Anspielungen bereinigt, kann das Stück 1835 im Druck erscheinen. Auch findet sich lange kein Theater, das es wagt, Büchners Drama auf die Bühne zu bringen. Erst 1902 kommt es in Berlin zur Uraufführung.

Durch Verwendung von zahlreichen historischen Quellen und umfangreichen Zitaten aus originalen politischen Reden wird Dantons Tod auch als ein Vorläufer des Dokumentartheaters angesehen.

Der Autor: Georg Büchner

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Karl Georg Büchner (* 17. Oktober 1813 in Goddelau, Großherzogtum Hessen; † 19. Februar 1837 in Zürich) war ein hessischer Schriftsteller, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär. Er gilt trotz seines schmalen Werkes – er starb bereits im Alter von 23 Jahren – als einer der bedeutendsten Literaten des Vormärz. Teile seines Werkes zählen zur Exilliteratur.

Georg Büchner - gefangen in deutscher Kleinstaaterei des 19. Jahrhunderts, Student in Straßburg, damals ein intellektuelles und politisches Zentrum von europäischem Format, politisch entzündet durch die französischen Revolution und deren Folgen, Sympathisant des polnischen Freiheitskampfes gegen den Zaren – kann man in diesem Sinne getrost als "frühen Europäer" bezeichnen.

Durch sein Leben und Werk ist er Beispiel für eine soziale, humanistische Geisteshaltung, die wir durch das vorliegende Projekt in einen europäischen Kontext stellen und auf diese Weise ehren wollen.

Sein 200. Geburtstag am 17. Oktober 2013 wird in Hessen durch regionale und überregionale Veranstaltungen, Ausstellungen und literarische Veröffentlichungen gefeiert. An diesem Tag findet die Premiere unseres Projektes im "Büchner-Saal" Groß-Gerau statt, dem Parlamentssaal seiner Heimatregion.

Das französische Team: Théâtr’Action Bordeaux

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Der Schauspieler und Regisseur Jürgen Genuit, deutscher Herkunft, gründete 1993 in Bordeaux die Theatergruppe Théâtr’Action.

Théâtr’action untersucht Kommunikationsprobleme innerhalb der Gesellschaft, als Zentralpunkt hinterfragt die Gruppe das Verhältnis zum Anderen.

Wie überwindet man Sprach-Kommunikations-und Gedankenbarrieren, um den Anderen in seinen Unterschieden zu erfahren?

Théâtr’action bemüht sich, die Kenntnis deutschsprachiger Theaterautoren in Frankreich zu vertiefen.

Das Theater bietet eine innovative Annäherung an Theater an, einerseits über die breitgespannten Publikumsprofile, an die sich Gruppe wendet, andererseits auch über die Theatertexte und die Inszenierungsformen, die die Gruppe vorstellt.

Seit seiner Gründung bemüht sich Théâtr’Action darum seinem Publikum über originelle Inszenierungsformen eine Zentralfrage zu vermitteln : Was hätte ich in dieser Situation getan?

Mehrere Jahre lang hat Théâtr'Action Texte des deutschen Theaterrepertoires inszeniert und bemüht sich dabei, u.a. durch Mehrsprachigkeit seinen Projekten eine immer breitere europäische Dimension zu geben.

Das deutsche Team: BüchnerBühne Riedstadt

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Die BüchnerBühne Riedstadt wurde 2008 vom Schauspieler und Regisseur Christian Suhr in Goddelau gegründet, dem Geburtsort des Namensgebers Georg Büchner.

Mit einem Repertoire von mittlerweile 22 Theaterproduktionen, einem ständig wachsenden Netzwerk mit kulturellen, pädagogischen und politischen Institutionen, bietet das Theater ein Laboratorium für soziale Phantasien:

WAS IST DAS, DER MENSCH?

WIE LEBEN WIR ZUSAMMEN? (Wie war es, ist es, könnte es sein?)

Welche Werte wollen wir teilen?

Diese Fragen zusammen mit dem Publikum zu untersuchen, um durch die Arbeit gemeinsame Lebensbedürfnisse neu oder wieder zu entdecken, ist Sinn und Zweck der Theaterarbeit, die sich dem Leben und Werk Georg Büchners verpflichtet fühlt.

Menschliche Begegnungen, Verständigung über konkrete Lebensinhalte, indem man durch Fragen über sie hinausweist.

Das polnische Team: TBP (Teatr Biuro Podróży) Poznań

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TBP (Theater "Reisebüro") wurde 1988 im polnischen Poznan vom Regisseur Paweł Szkotak gegründet.

Nach mehr als 20 Jahren künstlerischer Arbeit hat das Theater eine individuelle Arbeitsmethode und einen unverwechselbaren Aufführungsstil entwickelt.

Die Absicht war und ist bis heute, neue theatralische Ausdruckswege zu erforschen und die Möglichkeiten des Theaters ständig zu erweitern.

Insbesondere durch weltweite Gastspiele seiner spektakulären Open-Air-Inszenierungen arbeitet das TBP daran, interkulturelle Grenzen zu überschreiten und das Verständnis fremder Kulturen und Lebensformen wechselseitig zu fördern. Hierbei liegt ein besonderer Schwerpunkt darauf, neue Zuschauergruppen zu erreichen, die wegen ihres sozialen Standes oder politischer Umstände kaum Zugang zu kulturellen Veranstaltungen haben.

Neben den Aufführungen bietet das Theater Workshops an und entwickelt internationale Netzwerke künslerisch tätiger Institutionen und Personen.

 

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